Simulation ist mehr als Software

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3 Fragen an Karsten Stoll, ehemals CTO von WAGO Interconnection:

Wie WAGO mit Technologiewandel, Globalisierung und Digitalisierung umgeht

Anfang 2024 hat das Tech-Exec Magazine Karsten Stoll, den ehemaligen CTO von WAGO Interconnection zum Interview eingeladen. Darin hat er unter anderem sein Verständnis von Leadership skizziert, Stellung zu aktuellen großen unternehmerischen Herausforderungen bezogen und den Umgang von WAGO damit aufgezeigt. Als Beispiel beschrieb er die veränderte Rolle von Simulation.

Es folgen Auszüge aus diesem Gespräch. Das komplette Interview “The vital component” kann abgerufen werden unter tech-execmagazine.com

Bilder: © WAGO

 

Herr Stoll, wie geht WAGO mit dem Thema Innovation angesichts der sich schnell verändernden Technologielandschaft um? Mit welchen Strategien wird sichergestellt, dass neue Technologien kontinuierlich in die Prozesse integriert werden?

Unsere Produkte bestehen aus Kunststoff, Stahl und Kupfer. Hier kennen wir uns sehr gut aus. Was sich teilweise rasant verändert, sind die Technologien, in denen unsere Produkte eingesetzt werden und damit auch die Prozesse unserer Kunden und die Anforderungen an unsere Lösungen. Es ist daher sehr wichtig, die Möglichkeiten der Digitalisierung voll auszuschöpfen und gleichzeitig die Wege unserer Kunden im Detail zu verstehen. Dann können wir unsere eigenen Prozesse genau adaptieren. Es ist wie immer: Um zukunftsfähig zu sein wenn sich Dinge verändern, müssen Stärken gestärkt und mit neue Strategien angereichert werden.

Was sind für Sie die wichtigsten Trends und Herausforderungen in der elektrischen Verbindungstechnik und der Automatisierung? Und wie geht sie die WAGO Group an?

Derzeit beobachten wir in der elektrischen Verbindungstechnik und Automatisierung einen drastischen Wechsel auf der Anbieterlandkarte, ausgelöst insbesondere durch China. Wir kennen noch das Prinzip “local for global”, d.h. alles wurde in Deutschland entwickelt und weltweit vertrieben. Dieses Modell wird abgelöst von „local for local”, was auch mit zunehmender Regulierung und einer vernetzten Welt zu tun hat.  Wir haben gelernt, stärker in Netzwerken zu agieren, zu denen nicht nur unsere Kunden, sondern sogar unsere wichtigsten regionalen Wettbewerber gehören. Denn Herausforderungen, die alle betreffen, lassen sich auch gemeinsam besser bewältigen.

Ein Beispiel ist die International Digital Twin Association die hier in Deutschland ihren Sitz hat. Dort haben wir proaktiv und kooperativ einen neuen Standard zur Kommunikation von Produktdaten entwickelt, die ‘asset administration shell’. Wir agieren gemeinsam als Brancheninitiative innerhalb der International Digital Twin Association. Dies ist eine tolle Sache für unsere Kunden – die Download-Zahlen bestätigen es.

Natürlich wird auch die Produktentwicklung selbst immer digitaler; für Hardware und Software. Lassen Sie mich dazu unseren Partner CADFEM zitieren: „Digital Engineering vereint das ganze Potenzial aus technischer Kreativität, präzisen Datenmodellen und cleveren Workflows. So wird aus einer guten Idee ein exzellentes Produkt – für Hersteller, Kunden und die Umwelt.“

Simulation entwickelt sich von einem festen Glied der Entwicklungskette zu einer Technologie, die den gesamten Lebenszyklus eines Produktes begleitet; das heißt auch, dass sie von allen am Engineering-Prozess Beteiligten gewinnbringend eingesetzt wird.

Karsten Stoll, ehemals CTO WAGO Interconnection, jetzt Senior Advisor

Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Einsatzgebiete der Produkte, wie arbeitet WAGO mit Partnern zusammen?

Um uns in unserem Kerngeschäft vom Wettbewerb abzuheben, müssen wir exzellente Produkte entwickeln, aber auch mit digitalen Lösungen und Services überzeugen. Aber auch nach innen, bei den internen Unternehmensprozessen, gilt es, digital äußerst gut aufgestellt zu sein. Dazu setzen wir auf verschiedene starke Partner. Ein sehr gutes Beispiel ist hier CADFEM.

CADFEM ist schon seit vielen Jahren unser Partner im Bereich der virtuellen Produktentwicklung, insbesondere hochgenauen physikbasierten Simulationen. Simulationssoftware hilft uns, unsere Produkte digital, also am Bildschirm, zu entwickeln, sie zu optimieren und mit innovativen Features auszustatten. Das spart bei den Entwicklungsprozessen nicht nur jede Menge Zeit und Geld – man denke nur an die vielen realen Prototypen, die nicht gebaut, transportiert, getestet und gemessen werden müssen – sondern versetzt unsere Ingenieure auch in die Lage, neue Ideen ganz schnell einfach mal auszuprobieren oder auch Hunderte von Varianten miteinander zu vergleichen. Genau das ist ein Schlüssel, um Innovationen auf den Weg zu bringen, die uns von anderen abheben.

Um es kurz zu machen: Genau so gehen unsere Ingenieure vor. CADFEM stellt die Software bereit – wir nutzen Ansys - und unterstützt uns darüber hinaus mit Fachwissen, Seminaren, WAGO-spezifischen Weiterentwicklungen u.v.m. . Auch die Erschließung neuer Anwendungsfelder funktioniert so, d.h. CADFEM begleitet uns so lange, bis ein Simulationsgebiet implementiert und von unseren eigenen Leuten vollständig beherrscht wird.

Aktuell verändert sich bei WAGO zum Beispiel die Art und Weise, wie Simulationen verwendet werden: Sie entwickeln sich von einem festen Glied der Entwicklungskette zu einer Technologie, die den gesamten Lebenszyklus eines Produktes begleitet; das heißt auch, dass sie von allen am Engineering-Prozess Beteiligten gewinnbringend eingesetzt wird. So entsteht ein detailliertes simulationsbasiertes digitales Modell von jedem unserer Produkte (ein „Digitaler Zwilling”), was ein enormer Vorteil in vielerlei Hinsicht ist. Da wollen wir hin, mit Unterstützung von CADFEM.

Über Tech-Exec

Tech-Exec produziert als innovatives digitales Multichannel-Medienunternehmen ein Portfolio an digitalen Magazinen, Websites und Social-Media-Plattformen mit außergewöhnlichen Inhalten aus den Bereichen Technologie, Wirtschaft und Lifestyle.

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