Virtuelle Workstations
Ist die Netzwerkbandbreite für eine leistungsfähige Anbindung von Workstations zum Compute-Server nicht gegeben, verlagert man die Workstation zum Server. Blade-Workstations bringen Workstation-Technologie mit 3D-Grafikleistung in kompakter, serverkompatibler und ausfallsicherer Technik zum Compute-Server. Durch die direkte Anbindung der Blade-Workstations an den Compute-Server (10 GigEthernet) können Ergebnisdaten vom Compute-Server mit hoher Geschwindigkeit direkt verarbeitet werden.
Die in der Workstation berechnete 3D-Grafikdarstellung wird über das Netzwerk – auch über Standortgrenzen hinweg – mit geringer Netzwerkbelastung an den Arbeitsplatz des Anwenders übertragen, der keine lokale Rechenleistung mehr benötigt, sondern nur noch ein Terminal (thin client). Das Aufschalten (remote access) eines Anwenders auf eine Blade-Workstation erfolgt exklusiv, sodass die entsprechende 3D-Grafikleistung für diesen Anwender reserviert ist.
Für eine höhere Flexibilität bei der Zuordnung von Anwendern zur Hardware hat sich in den letzten Jahren die Virtualisierung etabliert. Desktop-Virtualisierung für übliche Büroarbeitsplätze ist ein gängiges Verfahren, um einheitliche Softwareumgebungen, zentrale Datenhaltung und flexible Hardwareauslastung zu ermöglichen.
Diese Art der flexiblen Kopplung von Anwendern mit der für sie erforderlichen Hardware war für 3D-Anwendungen (wie Ansys) auf Basis des OpenGL-Standards lange Zeit nicht realisierbar. Neue Entwicklungen (z. B. NICE DCV) schließen diese Lücke in der Virtualisierungstechnik, sodass auch für 3D-Anwendungen eine gemeinsame Nutzung von Hardware zu höherer Effizienz, vereinfachter Administration und geringeren Kosten führt.